Wie alle Organe des Körpers macht auch das Kniegelenk in der Embryonalentwicklung verschiedene Phasen durch. Anfangs ist das Knie dabei durch Membranen in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Diese Membranen bilden sich dann normalerweise im Laufe der Entwicklung zurück.
Ist die Rückbildung unvollständig, dann können Schleimhautfalten verbleiben.
Diese verbleibenden Schleimhautfalten werden als „Plica“ bezeichnet. Je nach ihrer Lokalisation haben sie unterschiedliche Namen wie z.B. Plica suprapatellaris, Plica infrapatellaris (Lig. mucosum) oder die bekannteste Plica, die Plica mediopatellaris.
Wird eine bestehende Plica traumatisiert oder chronisch überlastet, kann eine Entzündungsreaktion der Plica entstehen.
Durch die Entzündungsreaktion kann es zu einer Umwandlung einer ursprünglich weichen Schleimhautfalte in einen derb-fibrösen Strang kommen.
Große Plicen können dann zu anhaltenden Beschwerden führen, die meist durch Einklemmungen entstehen. Problematisch können auch Scheuereffekte der Plica am Knorpel sein, da hierdurch relevante Knorpelschäden hervorgerufen werden können.
Bei akutem Verlauf, eher kleiner synovialer Plica ohne begleitenden Knorpelabrieb kann ein konservatives Vorgehen gewählt werden.
Hier bestehen die Maßnahmen in Reduktion der Belastung, Einnahme von NSAR, physiotherapeutisch angeleiteten Kräftigungsübungen und ggf. i.a.-Injektion mit einem Kortikoid.
Bei längerem Verlauf, großer Plica und ggf. vorhandenen korrespondieren Knorpelschäden im Kontaktbereich der Plica zeigt eine arthroskopische Entfernung der Plica sehr gute Ergebnisse. Wichtig ist eine intraoperativ sorgfältigste Blutstillung, da die Plicen im Randbereich oft gut durchblutet sind. Der Eingriff erfolgt ambulant. In den Tagen nach der Operation kann das Kniegelenk zügig aufbelastet werden.
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