Als Folge von Studien, die die große Bedeutung intakter Menisci für den Erhalt der Gelenkgesundheit belegten, rückten der Innen- und Aussenmeniskus plötzlich in den Fokus der arthroskopischen Forschung.
Wurden Meniskusoperationen in den Anfangsjahren in ihrer Bedeutung und Komplexität oft unterschätzt und diese Aufgaben gerne Ärzten in den ersten Berufsjahren übertragen, hat sich hier das Bild komplett geändert.
Operatonen wie die Naht eines Korbhenkelrisses oder die Refixation einer Aussenmeniskushinterhornwurzel sind hochkomplexe Eingriffe.
Auch die Indikationsstellung ist differenzierter geworden. Dies gilt insbesondere beim Vorliegen fortgeschrittener Knorpelschäden.
Menisken finden wir nicht nur im Kniegelenk, sondern auch in anderen Gelenken. Die Funktion dieser Faserknorpelscheiben ist überall ähnlich: Ausgleich der Passungenauigkeit von Gelenkflächen und Optimierung der Druckverteilung sowie Stabilisierung des Gelenkes.
Gerade beim Kniegelenk und hier vor allem auf der Aussenseite ist die Passungenauigkeit der Gelenkflächen sehr ausgeprägt.
Die Form des Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfes führt dazu, dass bei fehlendem Meniskus nur eine sehr kleine Fläche die gesamte Kraft aufnehmen muss.
Aufgrund der hohen Belastungen, die ein Meniskus erdulden muss, besteht er zu >60% aus kollagenen Fasern.
Ein Kriterium ist die Lokalisation; hier lassen sich z.B. Innen- und Aussenmeniskusrisse unterscheiden. Je nachdem welcher Anteil des Meniskus betroffen ist, lassen sich Hinterhorn- und Vorderhornrisse oder Risse des mittleren Anteiles, der sogenannten Pars intermedia differenzieren.
Auch verschiedene Rissformen werden unterschieden, möglich sind z.B. Längs-, Radiär-, Horizontal- oder Lappenrisse. Eine bekannte Sonderform ist der Korbhenkelriss. Ein frischer Korbhenkelriss ist eine arthroskopische Notfallindikation.
Insbesonders bei jungen Patienten muss hier eine sofortige Nahtversorgung erfolgen.
Meniskusverletzungen können traumatisch als Folge einer Verletzung oder degenerativ als Folge eines Verschleisses/einer Degeneration auftreten.
Die degenerative Meniskusläsion betrifft vor allem ältere Menschen. Bestimmte Berufsgruppen wie z.B. Fliesenleger oder Berufe, in denen viel gekniet wird, zeigen sich in Studien häufiger betroffen als der Durchschnitt.
Zusammenfassend sollten die individuellen Vorraussetzungen des Sportlers zum Anforderungsprofil der Sportart passen.
Andere Faktoren, die auch für andere Sportverletzungen gelten, sind gute Technik, ausreichendes Aufwärmen, Fair Play und ein ausreichendes Risikobewusstsein.
Eine wichtige Ergänzung, die in den letzten immer unentbehrlicher geworden ist, ist die MRT-Untersuchung. Diese führen wir vor Meniskusoperationen standardmäßig durch, da sie dabei hilft, dem Patient bereits vor der Operation mit großer Zuverlässigkeit seine individuelle Nachbehandlung in Aussicht zu stellen.
Das MRT ist also eine wertvolle Hilfe, um vorherzusagen, ob sich in der Operation eine Indikation zur Naht ergeben wird. Da Patienten nach einer Naht des Meniskus für 6 Wochen das operierte Bein entlasten müssen und nach einer Meniskusteilresektion nach wenigen Tagen voll belasten können, hat eine relativ verlässliche Vorhersage hier einen großen Wert.
Wichtig für die Indikation zur Nahtversorgung ist neben dem Alter auch die Lokalisation des Risses. Hintergrund sind die großen Unterschiede in der Durchblutung und Heilungspotenz innerhalb des Meniskus. Am besten ist diese an der Basis/Aussenbereich (rot-rote Zone) des Meniskus.
Kleine degenerative Risse des älteren Menschen, stellen selten eine OP-Indikation dar, insbesondere dann, wenn sich in der klinischen Untersuchung keine positiven Meniskuszeichen zeigen.
Diese Patienten sprechen im Regelfall sehr gut auf eine konservative Therapie an.
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